Schon als Kind war Malen eine meiner
Lieblingsbeschäftigungen und als ich gefragt wurde, welchen
Beruf ich ausüben möchte, war meine Antwort "Kunst-Malerin!" Dies erschien
meinem Vater als wenig Erfolg versprechend und er versuchte mir die
Bürolehre schmackhaft zu machen. Ich war zwar einsichtig was das Malen
anbetraf, doch künstlerisch tätig sein wollte ich trotzdem und entschied
mich deshalb für die Goldschmiedelehre. Dabei konnte ich Schmuckstücke
entwerfen und zeichnen.
Da ich aber auch den Wunsch zum Familie gründen
hatte,
durfte ich dann einige Jahre später "nur"
Hausfrau und Mutter sein. Die Kreativität konnte ich dabei beim Sockenstopfen
oder Nähen zerrissener Jeans ausleben. Doch alle Kinder werden groß und
meistens auch erwachsen. So auch meine Kinder. Ich ging wieder arbeiten und
konnte viele Jahre meinen Lehr-Beruf ausüben.
Solange bis der Juwelier, bei dem ich zuletzt tätig war, wegen Pensionierung
zusperrte. Wegen Mangel an Stellenangeboten für Goldschmiede suchte ich nach
neuen Herausforderungen. Machte weiterbildende Kurse fürs Büromanagement,
die Ausbildung zur EDV-Trainerin und arbeitete letztendlich im Büro. So wie
es sich dereinst mein Vater gewünscht hatte.
In meiner Freizeit war ich nun vermehrt
kreativ tätig. Ich malte wieder und schrieb Metaphern. Oft auch um meine
Gefühle zu verarbeiten. So entstanden viele Kurzgeschichten und Bilder. Wenn
ich den Wunsch nach Malen hatte,
setzte ich mich vor meine Farbtiegel, wählte rein nach Gefühl eine oder
mehrere Farben und
begann zu malen, ohne zu wissen was es werden sollte. Über das fertige Bild
war ich selbst dann am meisten überrascht. Dabei entdeckte ich, welch
entspannende Wirkung das Malen hat.
Diese Erfahrung erweckte in mir den Wunsch das
Entspannungs- und Wohlfühlgefühl auch anderen Menschen zugänglich zu machen.
Um dies auch kompetent weiter geben zu können, absolvierte ich eine
1-jährige Ausbildung in einem Institut für Mal- und Gestaltungstherapie.
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